Übersicht2025-04-07T17:44:07+02:00
Eine Wand mit einem Mosaik im Stile des sozialistischen Realismus.

DIE GLÄSERNE KUH
Prüfbegehung der agra Landwirtschaftsausstellung 1981

Es sind noch knapp zwei Monate bis zur Eröffnung der agra-Landwirtschaftsausstellung im Jahr 1981. Alles wurde akribisch geplant und vorbereitet. Das Traktorenballett ist choreographiert, die Tiere für die große Rinderschau sind ausgewählt, die neuen Korn-Sorten für die Nutzpflanzenschau fein säuberlich nebeneinander ausgesät und alles wartet nur darauf, endlich fertiggestellt zu werden und seinen großen Auftritt zu bekommen. Und in Halle 18.1, zwischen Mähdrescherwiese und Rinderstall, da steht auch sie: die Gläserne Kuh. Als eine der Hauptattraktionen der Ausstellung zieht die lebensgroße Kuh-Figur mit transparenter Haut Interessierte aus aller Welt an, die durch sie einen Einblick in etwas bekommen, was ihnen beim Blick auf die Weide oder auf den Teller sonst verborgen bleibt.

Doch noch ist die Oberfläche der Gläsernen Kuh von Tüchern bedeckt, sind die Traktoren in den Garagen, die Schweine in ihren Ställen. Denn bevor die agra ihre Türen und Fenster zur Welt öffnen kann, muss die geplante Ausstellung mit all ihren Programmpunkten einer Prüfbegehung durch den Staatsapparat unterzogen werden. Schließlich handelt es sich nicht um irgendeine Messe, sondern um die größte Landwirtschaftsausstellung der DDR. Und Landwirtschaft war — und ist auch heute — ein entscheidender Dreh- und Angelpunkt für die Gestaltung und den Erhalt einer Gesellschaft.

Zu den besten Zeiten der agra trafen sich in der sogenannten „Universität im Grünen“ mehr als 700.000 Menschen aus aller Welt. Zwar besteht sie auch nach der deutschen Wiedervereinigung als „Mitteldeutsche Landwirtschaftsausstellung“ fort, doch ihr Mythos liegt in der Vergangenheit. Den unzähligen Geschichten, Anekdoten und Abseitigkeiten, den individuellen Bedeutungen und der Politik, die dieser Ort bis heute in sich trägt, spüren wir in unserer szenischen Begehung nach.

Denn während die Gläserne Kuh in ihrer Halle darauf wartet, Verborgenes zum Vorschein zu bringen, muss an anderen Orten Vorhandenes erst noch verschwinden, um den Ansprüchen der Zeit gerecht zu werden. Als Publikum werden Sie zur Prüfkommission, die wenige Wochen vor Eröffnung der Messe im Jahr 1981 auf dem Gelände begrüßt wird und eine Präsentation dessen bekommt, was sein wird oder — aus heutiger Sicht — gewesen ist.

weitere Vorstellungen:
25.04.2025 / 16:00 Uhr & 18:00 Uhr / agra-Gelände, Leipzig-Markkleeberg
03.05.2025 / 18:00 Uhr / agra-Gelände, Leipzig-Markkleeberg
04.05.2025 / 15:00 Uhr / agra-Gelände, Leipzig-Markkleeberg
10.05.2025 / 16:00 Uhr / agra-Gelände, Leipzig-Markkleeberg
11.05.2025 / 14:00 Uhr & 16:00 Uhr / agra-Gelände, Leipzig-Markkleeberg
18.05.2025 / 14:00 Uhr & 16:00 Uhr / agra-Gelände, Leipzig-Markkleeberg
21.05.2025 / 18:00 Uhr / agra-Gelände, Leipzig-Markkleeberg
23.05.2025 / 16:00 Uhr / agra-Gelände, Leipzig-Markkleeberg
16.09.2025 / 18:00 Uhr / agra-Gelände, Leipzig-Markkleeberg
17.09.2025 / 18:00 Uhr / agra-Gelände, Leipzig-Markkleeberg
18.09.2025 / 18:00 Uhr / agra-Gelände, Leipzig-Markkleeberg
21.09.2025 / 14:00 Uhr & 16:00 Uhr / agra-Gelände, Leipzig-Markkleeberg

  • Eric Bernardy sitzt auf einer Parkbank und hält einen Kassetenrekorder auf dem Schoss als wäre er Forrest Gump mit seiner Pralinenschachtel.
  • Eric Bernardy hat sich seinen Schlips über die Strin gebunden und spricht in das Handmikrofon seines Kassettenrekorder, den er in einer Tragetasche über der Schulter trägt.
  • Eric Bernaredy wirft vor einer grünen Tafel in einem Klassenzimmer seine Arme in die Höhe als würde er expressiv tanzen.
  • Eric Bernardy sitzt an einem Tisch und fummelt an seinem Kassetenrekorder herum.
  • Eric Bernardy hält eine Holzbox mit einem großen Fragezeichen drauf in der Hand.
  • Eric Bernardy sitzt jovial auf einem Lehrertisch und hält eine Holzbox mit einem Fragezeichen drauf auf seinem Oberschenkel. Er zeigt mit erklärender Geste auf die Box.
  • Man sieht Eric Bernardy von hinten, wie er seinen Namen auf eine grüne Tafel schreibt.

Paul Lonnemann als Eric Bernardy. Alle Bilder: Claudia Heysel

RISIKO
Monolog für junge Erwachsene

Lieber versichert als verunsichert – das ist das Lebensmotto von Eric, dem jungen, redegewandten Versicherungsvertreter, dessen Mission der Kampf gegen das Unvorhergesehene in einer Welt der Krisen, Kriege und Katastrophen ist. Doch heute wartet ein besonderer Termin auf den sonst so selbstsicher auftretenden Policen-Jongleur mit Aktenkoffer und Schlips: Von seinem Arbeitgeber wird er in eine Schule geschickt, um im Klassenzimmer Risikoaufklärung im Kampf gegen den schicksalhaften Konjunktiv zu betreiben. Mit dabei: seine sagenumwobene Versicherung gegen alles.

Angst vor der Zukunft? Angst, Fehler zu machen? Angst vor dem plötzlichen Verschwinden von einem oder mehrerer Elternteile? Angst vor der Angst? Das gehört nun der Vergangenheit an, denn mit Erics Versicherung gegen alles ist die Zukunft gewiss! Doch als Eric vor der Klasse sein ungewohnt junges Publikum in die Welt des Was-wäre-wenn einführt, driftet er in die Geschichte seiner eigenen Jugend ab und verliert sich in Episoden vom Verlust des Vaters, der ersten unglücklichen Liebe, den Krisen, Unzulänglichkeiten und Verunsicherungen…
RISIKO ist ein mutiger Monolog für ein junges Publikum über den Umgang mit persönlichen und globalen Krisen, über Zukunftsängste, Resilienz, die Suche nach Hoffnung und das Überwinden der eigenen Ängste.
  • Eine Wand mit einem Mosaik im Stile des sozialistischen Realismus.
Die gläserne Kuh

Prüfbegehung der agra Landwirtschaftsausstellung 1981 // 2025 // Schauspiel Leipzig

  • Man sieht Eric Bernardy von hinten, wie er seinen Namen auf eine grüne Tafel schreibt.
RISIKO

Monolog für junge Erwachsene // 2024 // UA: Anhaltisches Theater Dessau

WITZIG!

Hörspiel // 2021 // Deutschlandfunk Kultur

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